Vom Geruch der Farben

Immer wieder habe ich in den verschiedenen Druckereien, wo ich als Journalistin arbeitete, beim Drucken zugesehen, und der Geruch von Farbe und Papier liegen mir in der Nase, wenn ich daran denke.

Sobald ich die Möglichkeit hatte, begann ich, mich mit manuellen Drucktechniken auseinanderzusetzen, vorab mit dem Tiefdruck, dem ich mich zwei Jahre lang immer dienstagabends widmete. Doch auch Sieb- und Hochdruck faszinieren mich, und ich habe Spass daran, mit Drucktechniken zu experimentieren. Auch mit einfachsten Materialien lässt sich drucken, die Ergebnisse sind sehr interessant. Auf dieser Seite einige Beispiele: Tiefdruck mit Plastikplatte (oben), Siebdruck mithilfe von Neocolor zum Füllen des Gewebes (Mitte) und Holzdruck ⁄ Prägung mithlife günstiger MDF-Platten (unten).

Im Rahmen meines Studiums an der ZHdK engagierte ich mich mit einer Studienkollegin während eines Semesters im Gemeinschaftszentrum Loogarten in Altstetten, Zürich. In dessen Auftrag vernetzten wir die Bewohner der Neubausiedlung Rautistrasse mittels einer partizipativen, transformativen Kunstvermittlung miteinander. Dabei kamen unter dem Motto «Spuren» vor allem einfachste Drucktechniken zum Einsatz.

Im Rahmen eines weiteren Projekts an der ZHdK entwickelte ich einen Kurs unter dem Motto «Hemmungslos drucken». Dabei kam Trittschalldämmung als Druckmatrize zum Einsatz.

Drucken ist für mich die hohe Schule des Zeichnens, denn eine falsche Linie hat weitgehende Folgen für das Bild und ist nicht einfach auszuradieren oder zu löschen. Und doch spielt der Zufall mit und verleiht den Drucken einen einzigartigen Ausdruck.